Juni 2017

Ich habe mein Wellensittichhaus renoviert und neu eingerichtet.

Es sind auch Neuzugänge dazugekommen, jetzt ist mein kleiner Wellischwarm wieder komplett und sie genießen ihr neues Zuhause.

Darf ich Euch vorstellen .... das ist Gipsy.

Ja, eine Katze taucht bei mir auf, eine Katze lebt sogar bei mir. Das kommt ja nicht so häufig vor, in den letzten Jahren habe ich zwar immer mal kurzzeitige Katzenbesuche gehabt, meistens waren es kleine Kitten, die aus irgendeinem Grund in Not geraten sind, Oft sind sie aber auch ganz schnell wieder ausgezogen oder auf eine Katzenpflegestelle gegangen, weil ich ja teilweise auf Katzen allergisch reagiere,

Nun habe ich aber vor ca. 2 Monaten Gipsy kennengelernt. Sie ist eine Katzenomi, sie wurde doch tatsächlich mit 20 Jahren blind und taub im Tierheim abgegeben. Unfassbar, unglaublich! Es gab noch nicht einmal einen wirklichen Grund. Wie Menschen so etwas tun können, die Kleine ist einfach nur lieb und nett und möchte nur schmusen und kuscheln und einen Menschen für sich in der Nähe haben. Und so ein Tier wird im Tierheim abgegeben.

Aber jeder weiß, Tierheimunterbringung ersetzt kein Zuhause, auch wenn dort alles für das Tier getan wird. Es sind geflieste und nicht möblierte Räume. Dort musste sie jetzt leben. Und in dem Tierheim - mit welchem ich häufiger kooperiere und auch öfter vor Ort bin - habe ich dann immer wieder diese kleine Maus besucht. Und immer wieder tat es mir im Herzen weh, dass sie blind und taub dort im Raum liegt oder steht oder teils auch rummiauzt hat, dass ein Mensch auf sie aufmerksam wird. Mir ging die Kleine nicht mehr aus dem Kopf. Sie hat mich mit Ihrer Art ganz doll an Fussel erinnert, denn auch sein Lebensinhalt war aufgrund seiner Behinderungen ja auch nur noch der soziale Kontakt zu den anderen Hunden und den Menschen, weil als tauber und blinder Hund im Leben einfach nicht mehr so viel passiert und das Wichtigste einfach die körperliche Nähe ist. Und solch ein Tier sitzt im Tierheim, das ist für mich nicht auszuhalten und so war ich einfach mal unvernünftig. Derzeit habe ich ein Zimmer oben frei, es ist gemütlich eingerichtet und ich habe mir gedacht, vielleicht könnte die Kleine da wohnen. Da ich von meinen Besuchen bei ihr wusste, dass ich auf diese Katze nicht allergisch reagiere (die Allergie bricht nur bei bestimmten Katzen aus) hab ich sie nach einem Gespräch mit dem Tierheim zu mir geholt und der Plan ist voll aufgegangen. Die Katzenomi hat sich gleich wohl gefühlt und ziemlich schnell gemerkt, dass es ihr Zuhause ist, ein richtiges Zuhause. Sie hat sich an den Möbeln gefreut und sich gleich am Tisch langgeschubbert, sie hat eine Wellnessbank bekommen, an der Bürsten angebracht sind, woran sie sich schubbern kann, einen Baumstamm. Sie hat sofort die Orientierung gehabt und die Futterstelle und das Klo gefunden. In dem Zimmer steht auch ein Bett auf dem wir immer schmusen.

Vielleicht finden wir doch noch ein geeignetes Zuhause für sie, wo sie noch mehr betütelt wird und noch mehr Streicheleinheiten bekommt. Ich weiß, dass ich ja auch nicht so viel Zeit habe und mit den Hunden viel um die Ohren habe, dennoch bin ich überzeugt, dies ist auf jeden Fall mehr als im Tierheim. Ich habe ja auch häufig Besuch von Menschen, die gern mit Tieren kuscheln und die schicke ich dann alle auch immer einfach mal nach oben zu Gipsy. Denn Gipsy ist es eigentlich ziemlich egal wer mit ihr schmust, sie freut sich einfach wenn ein Mensch da ist. Sie fängt dann an zu schnurren und schubbert sich an dem Menschen und genießt die Aufmerksamkeit.

Da unser Vorgarten ja jetzt auch eingezäunt ist, mache ich den Bereich zur hundefreien Zone und die Kleine genießt es dort auf dem Rasen zu liegen und den Sonnenschein zu genießen und tütelt da einfach etwas rum.

Diese Katzenomi soll es einfach noch einmal gut haben, so hat in diesem Fall mein Herz diese Entscheidung getroffen. Ich habe diesen Schritt und diese Entscheidung überhaupt nicht bereut.

Vielleicht gibt es ja doch noch einen ganz tollen Menschen, der Gipsy bei sich aufnehmen möchte. Es sollten allerdings keine Katzen vorhanden sein, weil sie sich denen aufgrund der Blind- und Taubheit nicht mehr stellen kann. Oder aber ein lieber Mensch möchte eine Patenschaft übernehmen und mich bei den Kosten ein wenig unterstützen.